1.2 Wo kann ich Mikroformate in Aktion sehen?

Suchmaschinen senden bekanntlich „Wanderprogramme“ aus, Robots, Spider oder Crawler genannt. Diese Programme lesen den Quelltext der Webseiten und folgen den darin enthaltenen Links. Auch der übrige HTML-Code wird dabei analysiert. So werden beispielsweise Überschriften erkannt, und ihr Inhalt erhält bei der Suche beispielsweise mehr Relevanz als normaler Text. Was aber, wenn Suchmaschinen auch Mikroformate erkennen?

Eine Suchmaschine dieser Art ist Technorati Kitchen:
http://kitchen.technorati.com/search/ (Hinweis: derzeit leider nicht mehr öffentlich zugänglich)

Geben Sie zum Testen im Suchfeld der Seite beispielsweise den Namen einer großen Stadt wie Berlin, Hamburg oder München ein. Sie erhalten dann alle Kontakte, Kalenderereignisse und Reviews (z.B. von Restaurants), die Technorati Kitchen auf Grund von Mikroformaten in der betreffenden Stadt finden konnte. Wenn Sie Suchtreffer anklicken, landen Sie auf Seiten, in denen die Mikroformate angewendet werden. Es handelt sich um ganz normale Webseiten, genauer um Blogs. Letzteres liegt daran, dass Technorati eine Suchmaschine speziell für Blogs ist. Es gehört jedoch nicht viel Phantasie dazu sich auszumalen, wie alle Suchmaschinen schnell zu weltweiten Adressbüchern oder Veranstaltungskalendern werden könnten, wenn die Autoren von Webseiten solche Daten konsequent mit den entsprechenden Mikroformaten auszeichnen.

Neben Suchmaschinen können aber auch Web-Browser Nutzen aus Mikroformaten ziehen. Wenn Sie den Firefox-Browser einsetzen, können Sie mögliche Anwendungsfälle bereits über eine Erweiterung ausprobieren.

Laden Sie sich dazu die Tails Firefox Extension herunter:
http://blog.codeeg.com/tails-firefox-extension-03/

Klicken Sie den Link für die Erweiterung (xpi-Datei) an. Die Erweiterung wird installiert. Um die Erweiterung verwenden zu können, benötigen Sie außerdem sogenannte Tails Scripts. Es handelt sich um JavaScripts. Der Autor der Erweiterung bietet selbst solche Scripts an.

Webseite mit Tails Scripts:
http://blog.codeeg.com/tails-firefox-extension-03/tails-scripts/

Klicken Sie die Scripts an, die Sie verwenden möchten. Das jeweils angeklickte Script wird im Quelltext angezeigt. Über eine Schaltfläche oben auf der Webseite lässt sich das Script installieren.

Beenden Sie Firefox, nachdem Sie die Erweiterung und die gewünschten Tails Scripts installiert haben. Starten Sie den Browser anschließend neu. Die Erweiterung ist nun verfügbar. Sie hat sich unauffällig in der Statuszeile von Firefox in Form eines Symbols eingenistet:

  • tails-grey.gif bedeutet: auf der aktuell angezeigten Webseite wurden keine Mikroformate erkannt.
  • tails-green.gif bedeutet: auf der aktuell angezeigten Webseite wurden Mikroformate erkannt.

Rufen Sie zum Testen eine Seite auf, die Mikroformate enthält, beispielsweise:
http://www.rss-blogger.de/b2e/blogs/

Klicken Sie das farbige Symbol an. Ein Overlay-Fenster wird angezeigt:

tails-hcard.gif

Klicken Sie den Namen an. Die Kontaktdaten werden angezeigt. Hinter den angezeigten Kontextlinks wie z.B. Send Email oder Map with Google verbergen sich diejenigen Tails Scripts, die Sie heruntergeladen und installiert haben.

Um das Overlay-Fenster der Erweiterung wieder zu schließen, klicken Sie erneut das Symbol in der Statusleiste an.

Für die Version 3 des Firefox-Browsers ist die eingebaute Unterstützung aller gängigen Mikroformate und anderer Bestandteile des „semantischen Webs“ bereits fest vorgesehen. Eine direkte Unterstützung durch verbreitete Browser ist allerdings letztendlich auch erforderlich, wenn Mikroformate jemals so bedeutsam werden sollen, wie sie jetzt schon gehandelt werden.

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