Hallo,
vor einigen Tagen hatten wir einen Stromausfall. Als der Strom wieder anging, zerstörte eine Spannungsspitze das 240-auf-12-Volt-Umschalt-Teil eines meiner häuslichen Computer-Bildschirme. Mit dem kaputten Ding zog ich dann zum MediaMarkt und fragte nach Ersatz: "Hamwernich und Müssensebeimherstellernachbestellen". Das hätte mich in etwa zwei Wochen Wartezeit und halb so viel gekostet wie ein neuer Monitor, und die sind ja viel, viel besser als die schon etwas betagteren Flachbildschirme der ersten Generation, zu dem das kaputte Netzteil gehörte. Und so folgte ich also dem erfolgreichen Geschäftsmodell von MediaMarkt und erwarb einen ganz ordentlichen, erschwinglichen Samsung-Monitor.
Vorher hatte ich allerdings noch eine kleine Diskussion mit dem zuständigen MediaMarkt-Verkäufer. Mir war aufgefallen, dass es nur noch die Monitorformate 16:10 und 16:9 im Angebot gibt. Keinerlei Alternativen mehr. Weit weg also vom klassischen 4:3-Format. Ich sagte dem Verkäufer, dass ich das eigentlich eher unpraktisch finde, denn ich will keine Spielfilme am PC gucken, sondern vorwiegend mit Websites arbeiten. Der Verkäufer meinte, die Websites würden dieser Entwicklung zunehmend Rechnung tragen.
Interessant. OK, man muss ja keine Anwendung im Vollbildmodus fahren. Aber beim Browser macht mans doch gerne. Und da dehnen sich die schönen, flexiblen Website-Layouts dann auf schier unendliche 1920 Pixel, und fixe, auf kanpp unter 1024 getrimmte Layouts wirken wie eiin Filmstreifen in der Viewport-Mitte. Gemeinsam ist beiden Formen, dass man viel scrollen muss. Denn in der Höhe bekommt man nicht viel mehr als 1000 Pixel zusammen. Hat der MediaMarkt-Verkäufer vielleicht gelogen?
Aber vielliecht ist ja tatsächlich ein Umdenken auf 16:9 und 16:10 im Gange, und ich habe das einfach noch nicht so mitbekommen. Werden wir in zwei Jahren also nur noch 6-Spalten-Layouts haben, damit die 1920 Pixel Breite irgendwie sinnvoll genutzt werden — und das bei erträglichen Zeilenlängen? Oder wird irgendein Monitorhersteller mal von den mobilen Displays lernen und einen drehbaren Monitor anbieten, bei dem man aus 16:9 auch mal 9:16 machen kann, weil 1080 Pixel in der Breite eigentlich ganz OK sind, und viel mehr Webseiten bei 1920 Pixeln Höhe nicht mehr gescrollt werden müssen?
Jedenfalls sind die Entwicklungen auf dem Markt der Computer-Monitore finde ich interessant genug, um auch das mal im Zusammenhang mit Webdesign und Lese-/Scan-Verhalten bei Webseiten zu thematisieren.
viele Grüße
Stefan Münz