20.09.2007
Auch wenn andere Anbieter wie etwa Zoho es schon lange und in besserer Qualität anbieten, haben doch viele darauf gewartet: Google Docs, die Online-Office-Suite von Google, die bislang nur aus einer Textverarbeitung und einer Tabellenkalkulation bestand, wurde nun um ein Präsentationsmodul erweitert:
Google-Präsentation im Bearbeitungsmodus
Die Euphorie muss allerdings gedämpft werden. Wirklich individuelle Präsentationen sind mit diesem Tool vorerst nicht möglich. Gerade mal 15 fixe Motive für Folien-Basislayouts werden angeboten, und außer Text frei platzieren und formatieren und Pixelgrafiken einfügen ist nichts weiter an Funktionen vorgesehen. Keine Vektorgrafik, und schon gar keine Extras wie Datenübernahme von Diagrammen aus der Tabellenkalkulation. Bleibt zur Linderung der Enttäuschung darüber nur die Bemerkung, dass die meisten Menschen, die eine Präsentation erstellen, ohnehin hoffnungslos überfordert sind mit dem Funktionsumfang von Programmen wie Powerpoint oder Impress. Dementsprechend schematisch und langweilig sehen die meisten Präsentationen auch aus.
Einen unbestreitbaren Vorteil hat die Online-Lösung auf jeden Fall. Sie ermöglicht es, Präsentationen online einem anwesenden Publikum vorzuführen:
Google-Präsentation im Vorführmodus inklusive Teilnehmer-Chat
Google-Präsentation im Vorführmodus inklusive Teilnehmer-Chat
Der Vorführmodus einer Präsentation erhält eine eigene dynamische URL-Adresse. Gibt ein Vorführender diese URL per Mail, Messenger, Telefon usw. an andere weiter, können diese durch Aufruf der Adresse direkt an der Präsentation teilnehmen. Gegebenenfalls ist dabei noch ein E-Mail-Handshake mit dem Einladenden erforderlich. Aktionen des Vorführenden wie Weiterblättern werden bei den übrigen Teilnehmern automatisch ausgeführt. Gleichzeitig wird ein Chat eingeblendet. Dieser kann vom Vorführenden benutzt werden, um seinen verbalen Vortrag zur Präsentation zu halten. Zumindest bei chat-erprobten Schnelltippern könnte das hinhauen, ohne dass das Publikum einschläft. Die übrigen Teilnehmer können ebenfalls chatten, sofern sie dazu ermächtigt wurden. Außerdem können Berechtigte die Präsentation übernehmen. So können sich beispielsweise mehrere Präsentierende mit Tippen des Vortragstexts abwechseln.
Eine Lösung für Live-Audio- oder gar Live-Video-Broadcasting wäre natürlich spannender. Andererseits haben textbasierte Chats durchaus auch Vorteile. So ist der Vortragstext der Präsentation für alle noch mal nachlesbar. Und da Tippen langsamer geht als Reden, wird bei solchen Präsentationen ja vielleicht nicht ganz so viel Überflüssiges verzapft …
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