28.08.2007
Wenn man schon im Impressum seiner Website seine Adresse angeben muss, kann man das ja auch gleich stilvoll tun, indem man einen passenden Kartenausschnitt präsentiert. Bislang war das immer eine Angelegenheit, die grafische Zusatzarbeiten erforderte und außerdem ganz leicht fremde Copyrights verletzte. Denn mal eben einen Screenshot von einem bei stadtplandienst.de oder ähnlichen Services angezeigten Stadtausschnittsplan anzupassen und als Grafik auf die eigene Website zu bringen sollte man aus urheberrechtlichen Gründen tunlichst vermeiden.
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Google Maps lesen sich zwar auch nicht wie eine Copyleft-Lizenz, sind jedoch so gehalten, dass zumindest das direkte Verlinken von Originalkarten aus Google Maps auf eigenen Webseiten nie einen Lizenzverstoß darstellte. Ganz im Gegenteil wurde diese Möglichkeit von Google sogar aktiv unterstützt. So gab es immer schon zu jedem angezeigten Google-Maps-Kartenausschnitt den Link URL zu dieser Seite, der das Kopieren einer URL ermöglichte, die genau den angezeigten Kartenausschnitt direkt aufrufbar macht. Sehr praktisch für Bookmarks, oder zur Verwendung in E-Mails oder auf eigenen Webseiten, um einen dort genannten Ort zu kennzeichnen.
Klickt man URL zu dieser Seite an, bietet der dabei ausgelöste Popup-Layer mittlerweile jedoch noch eine neue Funktion an: den HTML-Code zum Einbetten des Kartenausschnitts in einen Inline-Frame:

In einer zusätzlich aufrufbaren Vorschau kann man Größe und Aussehen des Inline-Frames noch weiter den eigenen Wünschen anpassen. Wer über entsprechende HTML/CSS-Kenntnisse verfügt, kann natürlich auch seine eigenen Vorstellungen im Quelltext verwirklichen. Hier ein Beispiel, wie so etwas hinterher auf einer eigenen Webseite aussehen könnte:
Der HTML-Code dazu:
<iframe width="95%" height="300" frameborder="no" scrolling="no" marginheight="0" marginwidth="0" style="border: solid 6px rgb(195,217,255); -moz-border-radius: 6px" src="http://maps.google.de/maps?q=Dorotheenstra%C3%9Fe+84,+10117+Berlin&ie=UTF8&om=1 &s=AARTsJpTBbyW_tifyvpBxE0OBXm6zIut0w&ll=52.524264,13.387957 &spn=0.018278,0.036478&z=14&iwloc=addr&output=embed"> </iframe>
Der Kartenausschnitt bietet dank der Einbettung als Inline-Frame die Originalfunktionalität von Google Maps. So kann man den Kartenausschnitt mit der Maus ändern und zoomen. Ein Klick auf die in der Sprechblase angezeigten Adresse öffnet den Kartenausschnitt im gesamten Browserfenster.
Das Einbetten einer Google-Maps-URL in einem Inline-Frame war natürlich auch schon früher möglich. Jedoch wurde dann einfach die entsprechende Google-Maps-Seite eingebunden, mitsamt aller Navigationsbereiche. Die jetzt von Google angebotene Möglichkeit lädt dagegen nur den reinen Kartenausschnitt in den Inline-Frame. Ein Ärgernis für HTML-Puristen bleibt natürlich das ganze Thema Frames. Verwendet man im HTML-Code einen Inline-Frame, kann man für betroffene Webseiten keinen der empfohlenen HTML-Standards (HTML 4.01 strict, XHTML 1.0 strict) mehr anwenden. Doch das ist letztlich ein Problem der nicht mehr praxisgerechten HTML/XHTML-Spezifikation: während klassische Framesets tatsächlich langsam am Aussterben sind, nimmt die Bedeutung von Inline-Frames immer weiter zu. Gerade im Web-2.0-Bereich finden sich häufig Inline-Frames. Trost für wackelnde Puristen: in HTML 5 (wir berichteten) wird das iframe-Element zum empfohlenen Standard gehören.
Posting-Vorschau:
Vorschau schließen