11.02.2007
Es soll ja Leute geben, denen der spartanische Look der Standard-Startseite von Google überhaupt nicht gefällt. Manche lieben es halt eher überladen, mit 487 Links, 37 Kästchen, 11 Bannern und irgendwo in den Tiefen dazwischen versteckt das Suchfeld.
Und dann gibt es noch die Marketing-Strategen. Falls Sie sich jetzt nicht vorstellen können, was ein Marketing-Stratege sich unter einer gelungenen Suchmaschine vorstellt, dann klicken Sie hier: www.msdewey.com
Nun gut, die Dame braucht einen Moment, bis sie geladen ist. Als nächstes folgt ein Intro, das offenbar bei jedem Aufruf eine andere Szene darstellt. Hat man das Intro jedoch hinter sich, ist man plötzlich ganz allein mit ihr, vor so einer supercoolen Manhatten-Skyline-Wand. Keiner sagt was. Warten Sie lieber nicht zu lange, sonst klopft Ihnen Ms. Dewey von innen an den Bildschirm und fordert sie energisch auf, doch endlich etwas in das Suchfeld einzugeben. Es sei denn, sie wollen Ms. Dewey tiefenpsychologisch erkunden — dann warten Sie einfach gnadenlos und schauen ihr zu.
Bei neuen Suchmaschinen probiere ich es immer erst mal mit dem Suchbegriff SELFHTML. Jede halbwegs ernstzunehmende Suchmaschine sollte das kennen, doch die Projektstruktur ist etwas knifflig zu durchschauen für Robots. Also Ms. Dewey, legen Sie los!
Hm, Ms Dewey, wie kommen Sie darauf, dass das Forumsarchiv von 2006 das Wichtigste an SELFHTML sei, so dass es an erster Stelle gelistet werden muss? Also das kann Google dann doch etwas besser.
Böse Zungen werden nun gleich wieder betonen, dass dies nur daran liege, weil Ms. Dewey von Microsoft sei. Dagegen lässt sich allerdings einwenden, dass das Original, also die Suche von live.com, durchaus eine klare Vorstellung von SELFHTML hat.
Andere böse Zungen werden dagegen behaupten, Ms. Dewey denke halt wie eine Frau, also irgendwie mittenrein und völlig ohne Übersicht. Selbst wenn man diese Behauptung ernst nimmt, wäre das marketingstrategisch sehr unklug, da Ms. Dewey ja wohl vor allem Männer ansprechen soll, rein äußerlich zumindest. Wenn aber diese Männer spätestens bei den präsentierten Suchergebnissen genauso irritiert sind, wie sie es zu Hause oft sind, dann könnten Ms. Deweys Erfolgsbemühungen ernsthaft gefährdet sein.
Also Ms. Dewey: freut mich, Sie kennengelernt zu haben, aber ins Geschäft kommen wir glaube ich vorerst nicht. Konsultieren Sie mich wieder, wenn Sie sich etwas besser ins Metier eingearbeitet haben!
(Tipp gefunden auf newz.at/suchen-mal-anders)
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